In einer Welt, wo Zentimeter und Gramm das Schicksal bestimmen, tritt eine Gruppe von Menschen unerschrocken dem Modellbau entgegen. Mit einem Hauch von Kleber und einer Prise Fantasie beginnt die Reise in das Land der Miniaturen.
Vor dem Modell sind alle gleich. Es kümmert sich nicht darum, ob du ein Anfänger bist, der noch nicht zwischen einem Pinsel und einer Pinzette unterscheiden kann, oder ein erfahrener Modellbauer mit einer Sammlung von Trophäen, die schwerer wiegt als sein Ego. Das Modell urteilt nicht. Es sitzt da, in seiner ruhigen, unlackierten Eleganz, und wartet geduldig darauf, dass seine Form von den Händen der Sterblichen erkannt wird.
Die Gemeinschaft der Modellbauer ist ein bunter Haufen. Hier gibt es den pensionierten Eisenbahner, der im Maßstab 1:87 seine eigene transkontinentale Eisenbahn baut. Die Studentin der Architektur, die ihre Traumstadt erschafft, mit Parks, die mehr Bäume haben als der Amazonas. Und dann gibt es noch den Typen, dessen gesamte Wohnung ein detailgetreues Modell des Starship Enterprise ist.
In der Welt des Modellbaus gibt es keine Vorurteile. Es ist ein Ort, an dem die Gesetze der Physik mit einem Lächeln gebrochen und die Grenzen der Vorstellungskraft mit einem Teppichmesser erweitert werden. Hier, in diesem Reich der Miniaturwunder, sind wir alle gleich – zumindest bis das Modell fertig ist.
Und dann, nur dann, offenbart sich die wahre Hierarchie: Die zwischen denen, deren Modelle den Gesetzen der Schwerkraft trotzen, und denen, die noch versuchen, ihre Finger von der Tube Superkleber zu lösen. Diejenigen, die ihre Kreationen mit Stolz präsentieren, und die, die noch versuchen, die Farbe von der Couch zu bekommen.
Der Moment des Triumphs kommt, wenn das Modell fertig ist, wenn die letzte Schraube festgezogen und der letzte Pinselstrich getan ist. Dieser Moment, wenn der Modellbauer zurücktritt und seine Kreation bewundert. Ein Miniatur-Meisterwerk, das aus einem Haufen Plastikteile und unzähligen Stunden an Liebe, Geduld und Klebstoff entstanden ist.